Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

25. August 2024: Zögern, zaudern und taktieren - Stadt Essen vergibt städtebauliche Großchance

Ein Paukenschlag beendet die Sommerpause im kommunalen Bürokratiegeplänkel um die altehrwürdige Immobilie. Die WAZ berichtet am 21.08.2024, dass sich die Aktion Mensch aus dem Bieterverfahren zurückgezogen hat.

Damit hat sich das aufsehenerregende Leuchtturmprojekt für inklusiven Wohnraum auf dem Grundstück der alten Schule ins Nichts aufgelöst: kein neuer Wohnraum für Menschen mit Einschränkung in Essen, kein klimaneutrales und den Baumbestand schonendes Bauprojekt im Siepental, kein Versuch das ortsprägende Gebäude  zu erhalten.

Die Aktion Mensch hatte wohl verständlicherweise irgendwann die Nase voll vom Hin und Her und dem intransparenten Agieren der Stadt inklusive einem Bewertungsverfahren bei dem zwei völlig unterschiedliche Konzepte für das Schulareal die exakt gleiche Punktzahl erhielten und man sich dann mal eben hinsichtlich einer Entscheidung terminlos auf nach der Sommerpause vertagte.

Für alle, die sich für das Projekt der Aktion Mensch engagiert und eingesetzt haben ist das ein schwerer Schlag und die frustrierende Erkenntniss, dass in Essen Bürgerbeteiligung und -engagement keine Wertschätzung findet.

Für Essen ist es eine vertane Chance. Die Aktion Mensch muss laut Satzung ihre Spendeneinahmen investieren - die veranschlagten 12 Millionen Euro für das inklusive Wohnprojekt werden in anderen Kommunen willkommen geheißen und genutzt werden - für Menschen und ohne Renditeorientierung.

Am 23.08.2024 titelt die WAZ  dann 'Die Tür ist noch nicht ganz komplett geschlossen' - die Aktion Mensch sei für Gespräche offen und die Stadtsprecherin verkünde, der Bürgermeister werde sich melden. 

Hoffentlich nicht zu spät.